Andere Länder – andere Sitten II: Gastbeitrag Pastorin Anke Flohr, Krankenhausseelsorgerin auf Hawai’i

Dieses Jahr war ich ganz mit der „Lantern Floating Hawai’i“ beschäftigt. Die Zeremonie fand diese Woche statt am Strand von Waikiki (auf Magic Island). 50.000 Menschen sind gekommen und haben zusammen getrauert und schwimmende Laternen ins Meer gesetzt. Die Laternenwände konnte man/frau beschreiben, bekleben, bemalen… mit Erinnerungen an die Verstorbenen. Ich habe meine Eltern geehrt. Nun sind sie auf diese Weise dann doch noch nach Hawai’i gekommen. Und das war besonders gut in der Geburtstagswoche meiner Mutter. Die Zeremonie ist eine alte Buddhistische Tradition und findet in Hawai’i am sogenannten Memorial Day statt, das ist ein nationaler Gedenktag fuer die Opfer des Krieges. Aber in dem Buddhistischen Ritual werden nicht nur Soldaten bedacht, sondern alle unsere Lieben, die gestorben sind. Dieses Jahr war ich auch mit auf der Bühne und habe mit der Buddhistischen Priesterin das Light of Harmony (Licht der Harmonie und Einheit für die Welt) angezündet (der Bürgermeister von Honolulu, der Ministerpräsident von Hawaii und ein Leiter des Militärs waren auch dabei). Wenn ihr auf die Lantern Floating 2017 Hawaii website geht, könnt ihr Euch das (gekürzte) einstündige Video angucken und sehen, wie Menschen hier Trost und Hoffnung finden in dem Ritual. So um die Minute 28 in dem Video spreche ich zweimal und dann zuende ich das Light of Harmony an. Da gibt es auch ein großes Photo meiner Eltern auf der Leinwand. Die ganze Zeremonie wurde auch im Fernsehen übertragen.

http://www.lanternfloatinghawaii.com/ und dann das Video klicken.

Es hat auch viel Musik und Tanz. Das gibt Euch vielleicht ein bisschen mehr einen Eindruck von meiner Lebenswelt hier. Die Laternen werden bei Sonnenuntergang angezündet. Nach meinem Bühnenauftritt bin ich dann auch ins Wasser gegangen mit meiner Laterne. Sie ist schnell aufs weite Meer geschwommen mit Tausenden von anderen Laternen. Keine Sorge wegen der Umwelt. Alle Laternen werden wieder eingefangen und recycled. Es war sehr, sehr bewegend ins tiefe, dunkle Wasser zu gehen. Irgendwie symbolisch für all die Trauer und die vielen Tränen. Aber als ich hochguckte, sah ich Tausende von Lichtern und so viel Hoffnung und vor allem Verbundenheit mit anderen Trauernden. All das Laternenlicht dieser Woche möge Euch auch trösten und verbinden.

ankeflohr@aol.com

 

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